Der 21-jährige Tobias Eilemann und die 26-jährige Ramona Stickel vom TTV Erdmannhausen haben zusammen die Prüfung zum Verbandsoberschiedsrichter erfolgreich abgelegt und damit einen weiteren Schritt ihrer Laufbahn absolviert. Seit drei Jahren sind sie schon Verbandsschiedsrichter am Tisch und leiteten einzelne Spiele. Nun dürfen die beiden mit ihrer Expertise auch ganze Wettkämpfe betreuen.
In den vergangenen Jahren haben Eilemann und Stickel jeweils an sechs Turnieren teilgenommen und Erfahrung am Zähltisch gesammelt. Beispielsweise war Ramona Stickel im Juni 2023 bei der baden-württembergischen Jahrgangsrangliste der Jugend U15 und U19 in Beilstein am Start. Sie war von der sportlichen Entwicklung der Spielerinnen und Spieler sehr beeindruckt: „Einige kenne ich ja schon ein wenig länger und habe sie früher bei Turnieren spielen gesehen. Wenn man dann aber aus nächster Nähe sieht, was sie inzwischen alles dazugelernt haben, ist das schon toll“. Eilemann zählte im selben Jahr bei der baden-württembergischen TOP-12/16 Veranstaltung der Jugend U15 und U19 in Weinheim zehn Stunden am Stück mit nur 20 Minuten Pause und gab hinterher zu: „Das war schon sehr anstrengend und teils auch stressig“. Insgesamt sind die beiden jedoch sehr froh über ihr Engagement, da der Umgang unter den Referees sehr offen, locker und ehrlich sei. Das „Du“ ist Standard.
Im Dezember 2023 stand dann die praktische Prüfung zur nächsten Stufe an und diesen Sommer der schriftliche bzw. mündliche Test. Auch wenn bei den letzteren Aufgabenstellungen nicht alles auf Anhieb funktionierte, so nahmen die Nachwuchskräfte doch letztlich alle Hürden. Als Verbandsoberschiedsrichter dürfen sie nun Mannschaftswettkämpfe bis hin zur 3. Bundesliga sowie Turniere leiten. Teil ihrer Aufgaben ist dabei die Überprüfung der Aufstellungen und die Auslosung der Partien. Verwarnungen durften sie bereits als Verbandsschiedsrichter am Tisch aussprechen. Das schärfste Mittel ist hierbei die Rote Karte, welche gleichbedeutend mit einer Disqualifikation des Spielers beziehungsweise Betreuers ist: „Das passiert zum Glück aber nur sehr, sehr selten“ beruhigt Eilemann und ergänzt: „Wir versuchen es immer erst mit einem klärenden Gespräch. Kommunikation ist sehr wichtig. Auch bei unsicheren Entscheidungen fragen wir ab und zu bei den Spielern nach“.
In Zukunft stehen alle zwei Jahre die Verlängerung der Schiedsrichterlizenz sowie Weiterbildungsmaßnahmen an. Das ist auch für den Verein wichtig, da sonst eine Art Strafzahlung fällig ist: „Der Verband erhebt hier relativ hohe Schiedsrichtergebühren. Jeder Klub ohne Unparteiischen muss dies durch einen finanziellen Beitrag ausgleichen. Das Engagement von Tobias und Ramona ist für uns also bares Geld wert“, betont der Vorstandsvorsitzende des TTV, Joachim Weber.