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In einem denkwürdigen Landesligaspiel hat das erste U18-Mädchenteam beim SV Nabern II aus einem 0:5-Rückstand noch ein 5:5-Unentschieden gemacht. TTV-Coach Matthias Hiller schüttelte danach nur ungläubig den Kopf: „Ich habe in meiner Trainerlaufbahn ja schon vieles erlebt. Aber so was wie diese Aufholjagd in Nabern noch nicht. Das war der blanke Wahnsinn“.

Als die Erdmannhäuserin Sabrina Stickel in ihrem Einzel gegen Maya Knauer im vierten Durchgang mit 5:10 zurück lag, war der letzte Funken Hoffnung fast schon erloschen. Nabern führte in der Mannschaftswertung auch aufgrund einer indiskutablen Vorstellung der Gästespielerinnen völlig verdient mit 5:0 und Knauer hatte fünf Matchbälle in Folge. Ein einziger gespielter Punkt mehr für den SV und die Partie wäre mit einem 0:6-Debakel für den TTV beendet gewesen. Doch dieser eine Punkt gelang Knauer nicht. Stickel stemmte sich mit allem was sie hatte gegen die drohende Niederlage und entschied den Satz mit 13:11 für sich. Im Entscheidungsdurchgang behielt sie dann mit 11:9 die Oberhand.

Es war der Auftakt zur irrsten Aufholjagd in der jüngeren Geschichte des Erdmannhäuser Mädchentischtennis. Jette Chatzidis, Alina Pfannenstiel und wiederum Sabrina Stickel brachten die Gäste durch ihre Einzelsiege gegen Hanna Schnaible, Emily Schnaible bzw. Christina Röser auf 4:5 heran. Anschließend hatte die erst neunjährige Carolin Hardung die große Chance, den nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn perfekt zu machen. Die junge Erdmannhäuserin behielt gegen Maya Knauer die Nerven und setzte sich mit 4:11, 11:2, 11:6, 9:11 und 11:9 durch. Eine wahre Achterbahnfahrt hatte für den TTV ein gutes Ende genommen. „Für solche Momente spielen wir. Da kann man sehen, was im Sport alles möglich ist. Bis zum 0:5 war es ein katastrophales Spiel von uns. Danach haben die Mädels eine Meisterleitung gezeigt“, resümierte Hiller die unglaubliche Partie in Nabern.

Nichts zu holen gab es hingegen beim 2:6 im Heimspiel gegen den designierten Meister TTC Frickenhausen. Im Unterschied zur Hinrunde trat der TTC diesmal ohne seine Ausnahmekönnerin Lea Lachenmeyer an, sodass die Erdmannhäuserinnen besser mithalten und durch Jette Chatzidis und Carolin Hardung zwei Mal im Einzel punkten konnten. Maria Kantsi absolvierte aufseiten der Gastgeberinnen ihr erstes Spiel in der Landesliga. Zusammen mit Jette Chatzidis gewann sie im Doppel gegen Amelie Kraft/Lea Hornung auf Anhieb ihren ersten Satz. Letztlich standen Chatzidis/Kantsi beim 1:3 aber genauso auf verlorenem Posten wie die Mannschaft insgesamt.

Zum Saisonabschluss gelang den Erdmannhäuserinnen zu Hause ein 6:0-Kantersieg gegen den TSV Musberg. Für die Gastgeberinnen waren Jette Chatzidis/Alina Pfannenstiel und Sabrina Stickel/Carolin Hardung in den Doppeln sowie Chatzidis, Pfannenstiel, Stickel und Hardung in den Einzeln erfolgreich. Trotz des klaren Mannschaftsergebnisses mussten die Erdmannhäuserinnen teils schwer kämpfen. So setzten sich sowohl Stickel/Hardung gegen Annika Bartsch/Anne Hoffmann als auch Chatzidis gegen Leonie Neumaier erst im fünften Satz durch.