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In der abgelaufenen Saison 2015/16 kamen in den beiden Herrenmannschaften des TTV Erdmannhausen insgesamt 38 Mal Jugendersatzspieler zum Einsatz. Damit ist der Verein im Bezirk Ludwigsburg Spitze. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der TTC73 Oberderdingen (31 Einsätze) bzw. der TSV Hochdorf/Enz (27 Einsätze).

Jugendersatzspieler dürfen pro Halbrunde maximal vier Mal in einem Herrenteam zum Einsatz kommen. Sinn und Zweck dieser Regel ist die frühzeitige Integration des Nachwuchses in den Erwachsenenbereich, ohne die Jugendlichen durch den gleichzeitigen Einsatz in zwei Mannschaften zu sehr zu beanspruchen. Für die bessere Einordnung der Statistik ist es hilfreich, zu wissen, wie viele Jugendspieler im jeweiligen Verein in der Vor- bzw. Rückrunde in Herrenmannschaften aufgestellt waren und die daraus resultierende Maximalzahl an Einsätzen zu den tatsächlich realisierten Einsatzzahlen ins Verhältnis zu setzen.

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Im Falle des TTV waren mit Valentin Bauer (Herren 1) sowie Aaron Grossmann, Daniel Hendrickson, Philip Kearney und Nikita Pfannenstiel (alle jeweils Herren 2) insgesamt fünf Nachwuchskräfte vorhanden. Alle fünf waren sowohl in der Hin- als auch in der Rückrunde aufgestellt, sodass der TTV summa summarum auf zehn Aufstellungen von Jugendersatzspielern kommt, was maximal 40 Einsätze ermöglicht. Mit 38 realisierten Einsätzen ergibt dies die beeindruckende Quote von 95,0 Prozent. Das Potenzial des zur Verfügung stehenden Nachwuchses wurde also fast vollends ausgeschöpft. Zum Vergleich: Der TTC73 Oberderdingen kommt bei ebenfalls zehn Aufstellungen und 31 Einsätzen auf 77,5 Prozent, der TSV Hochdorf/Enz (16 / 27) auf 42,2 Prozent und der TSG Steinheim (10 / 24), Vierter der Rangliste in der Spielzeit 2015/16, auf 60 Prozent. „Wir sind sehr stolz auf diese Bilanz. Es macht uns viel Freude, die sportliche Entwicklung der Jugendlichen mitzuerleben. Die Integration der Jugendlichen in den Erwachsenenbereich genießt bei uns hohe Priorität. Das wollen wir auch so in Zukunft fortführen“, lautet das positive Fazit des TTV-Vorsitzenden Joachim Weber.

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Auf Bezirksebene zeigt sich, dass in der Saison 2015/16 immerhin gut zwei Drittel aller Vereine Nachwuchsspieler in ihren Herrenmannschaften berücksichtigt hatten. Bei 322 Aufstellungen über alle Klubs hinweg ergibt sich ein Potenzial von über 1.200 Einsätzen. In Herrenspielen eingesetzt wurden Jugendersatzspieler insgesamt 400 Mal, was einer Ausschöpfungsquote von lediglich 31 Prozent entspricht. Der Bezirsksleiter Mannschaftssport Jugend Matthias Hiller erklärt sich dieses ernüchternde Ergebnis folgendermaßen: „Viele Mannschaften haben Sorge, ihre selbst gesteckten Ziele wie Aufstieg oder Klassenerhalt mit jungen, unerfahrenen Spielern nicht erreichen zu können. Das trifft jedoch höchstens zum Teil zu. Ich denke zum Beispiel, dass noch kein Team abgestiegen ist, weil es mit Jugendersatzspielern angetreten ist. Dafür sind die möglichen Einsätze einfach zu begrenzt und man muß die Jungs ja nicht gerade gegen die direkten Abstiegskonkurrenten spielen lassen, wenn man Angst hat, dass sie verlieren“.

Im Erdmannhäuser Lager teilt man diese Befürchtungen jedenfalls nicht, da die eigenen Nachwuchskräfte sowohl am Gewinn der Meisterschaft des ersten Herrenteams in der Kreisklasse A2 als auch am Klassenerhalt des zweiten Herrenteams in der Kreisklasse C2 ihren Anteil hatten. In vielen Spielen gegen direkte Konkurrenten holten sie wichtige Punkte. In der abgelaufenen Spielzeit kamen Valentin Bauer, Aaron Grossmann, Daniel Hendrickson, Philip Kearney und Nikita Pfannenstiel insgesamt auf die klar positive Bilanz von 32:20 Einzelspielen. Jugendförderung und sportlicher Erfolg schließen sich demnach nicht zwingen aus. Die Jugend ist die Zukunft oder, wie es der Erste Vorsitzende der TTG Marbach/Rielingshausen, Markus Hoecker, einmal so treffend formuliert hat : „Die Jugend ist die Seele eines Vereins“1. Dem kann man nur zustimmen und hoffen, dass Nachwuchsspieler künftig ein wenig öfter in den Herrenmannschaften des Bezirks Ludwigsburg zum Einsatz kommen.

1: MZ vom 27. März 2014