Seit Mitte Oktober führt Susanna Kubelj zehn Jungs der Erdmannhäuser Grundschule an den Tischtennissport heran. Dies geschieht zunächst rein spielerisch: „Es ist wichtig, dass die Kinder Spaß haben. Wenn wir gleich zu Beginn die Technik üben würden, wäre wohl eher der Frust da“, erläutert die Abiturientin und ergänzt: „Aber am Ende des Schuljahres sollen sie natürlich alle eine vernünftige Vor- und Rückhand beherrschen können.“ Eine dieser spielerischen Übungen ist Tischtennis-Tennis. Dabei wird die Halle durch Banden in zwei Hälften geteilt. Auf jede Seite kommen gleich viele Tischtennisbälle und AG-Teilnehmer. Dann müssen diese zehn Minuten lang versuchen, so viele Bälle wie möglich mit ihren Tischtennisschlägern auf die andere Seite zu befördern. Gewonnen hat das Team mit den wenigstens Bällen auf seiner Seite. „So bekommen die Jungs ein erstes Gefühl für Schläger, Ball und Bewegung, ohne dass die Enttäuschung da ist, die Platte nicht getroffen zu haben“, erklärt Kubelj den Sinn der Übung.
Die Ideen für ihre Übungen hat die Oberstenfelderin unter anderem aus dem Grundlehrgang für die Trainer-C-Lizenz des Deutschen Tischtennisbundes (DTTB), den sie im Sommer absolviert hat. Des weiteren bekommt sie Anregungen aus dem Jugendtraining ihres Vaters Stefan Kubelj, der beim TV Großbottwar den Nachwuchs betreut, und ihr mit dem „Übungsbuch für Grundschüler“ auch die passende Fachlektüre zur Verfügung stellt. Susanna selbst spielt ebenfalls beim TV Großbottwar Tischtennis. Momentan zwar in Ermangelung eines TV-Damenteams in der sechsten Herrenmannschaft. Doch die 18-Jährige arbeitet bereits an der Gründung eines weiblichen Teams: „Bei den Herrenspielen sind oft die Spielerfrauen mit dabei. Da kam ich auf die Idee, sie darauf anzusprechen, ob sie nicht Mal selbst spielen wollen. Das kam gut an und die Chancen für eine Großbottwar Damenmannschaft stehen nicht schlecht.“
Susanna Kubelj ist jedoch nicht nur für den TTV aktiv. Als FSJ-Mitarbeiterin des Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern (TTVWH) leitet sie seit September diesen Jahres auch noch Tischtennis AGs in Hausen mit zehn Mädchen und Lorch mit 15 Jungen und kommt somit ganz schön rum im Ländle. In die Arbeit mit den Kindern geht sie ganz offen: „Ich hatte da keine besonderen Erwartungen sondern habe es ganz einfach auf mich zukommen lassen. Überrascht hat mich dann aber doch die Lautstärke bei den Jungs. Da muss man schon mal die Stimme heben, um sich Gehör zu verschaffen“, so Susanna. Doch Erdmannhausens Jugendleiter Michael Ruddat ist sich sehr sicher, dass sie sich die notwendige Aufmerksamkeit verschaffen kann: „Ich denke, Susanna kann sich sehr gut bei den Jungs durchsetzen. Sie ist mit viel Spaß und Engagement bei der Sache. Wir sind sehr froh, auf ihre Unterstützung zählen zu können und unsere Jugendlichen können ganz bestimmt eine Menge von ihr lernen.“