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Team steht für „Toll, ein anderer macht‘s“. Natürlich nicht. Es bedeutet „Tut es alles miteinander“. Und zwar auch im Tischtennis. Bei der Konzentration auf die Einzelspiele in Mannschaftswettkämpfen geht das nur manchmal bedauerlicher Weise etwas unter. Davon, wie der Gemeinschaftsgedanke auch im schnellsten Rückschlagsport der Welt gelebt werden kann, handelt die folgende Geschichte.

In der Saison 2015/16 trat zum Abschluss der Vorrunde die erste U18-Mädchenmannschaft des TTV Erdmannhausen beim TSV Heimsheim an. Bis dahin waren die Heimsheimerinnen in der Landesliga 1 das Maß aller Dinge gewesen. Für den souveränen Tabellenführer standen in acht Spielen acht Siege zu Buche. Doch dann kamen die Erdmannhäuserinnen und schockten den designierten Herbstmeister mit einem sensationellen 6:1-Auswärtssieg. Der Grundstein für den Überraschungserfolg wurde damals in den Doppeln gelegt. Die TTV-Duos Zhang Yu Ting/Sabrina Stickel und Jette Chatzidis/Alina Pfannenstiel setzten sich gegen Liana Bolay/Petra Wochele bzw. Elisabeth Kronich/Annika Krumbein jeweils mit 3:2 durch. Nach dieser unerwarteten 2:0-Führung gab es im Mannschaftskreis eine kurze Motivationsrede vom Erdmannhäuser Coach Matthias Hiller: „Wir liegen 2:0 vorne. Jetzt haben wir sie genau da wo wir sie haben wollen. Das ist unsere Chance, Mädels. Auf geht’s.“

Die Worte des Trainers verfehlten ihre Wirkung nicht: Zwar verkürzte der TSV durch den Einzelsieg von Kronich gegen Chatzidis zunächst auf 1:2, doch dann überrollte der TTV die Gastgeberinnen regelrecht. Zhang ließ erst Bolay und dann auch der bis dato noch ungeschlagenen Kronich bei ihren beiden 3:0-Erfolgen nicht den Hauch einer Chance. Stickel überzeugte gegen Wochele auf der ganzen Linie. Und Pfannenstiel schaffte es sogar, sich nach einem klar verlorenen vierten Satz gegen Krumbein im fünften Durchgang noch einmal aufzuraffen und mit 11:3 die Oberhand zu behalten. Es war eine denkwürdige Teamleistung. Die Mädels zeigten an jenem Tage eine geradezu vorbildliche Geschlossenheit. Alle gaben alles und am Ende reichte es für die Sensation.

Und die Moral von der Geschicht?
Für die Mannschaft alles zu geben steht jedem und jeder gut zu Gesicht.
Gegen jede Chance den glorreichen Triumph zu erringen,
kann oftmals eben doch nur gemeinsam gelingen.